Montag, 26. Oktober 2015

MoPaulProduction™

Wie bitte?! Meine eigenen Fans kennen MoPaulProduction nicht? Dann werde ich euch mal aufklären!

MoPaulProduction ist ein Music Label, gegründet von Paul und mir. Wir sind die Producer von einigen lokalen Rappern und Gospelsängern, die unsere kostenlosen Dienste in Anspruch nehmen.
Wir produzieren den Beat, leiten die Tonaufnahme sowie den Videodreh und sind schließlich für die Endbearbeitung zuständig. Die Texte werden von den Künstlern selbst verfasst.

Mit über 8 produzierten Tracks sind die „Killer Masterz“ unsere Hauptklienten. Die KM sind eine Rap Crew, bestehend aus 6 Neuntklässlern der Xhora Mouth. Von ihnen stammen weltberühmte Hits wie „Nelson Mandela“ und „Khanivuleni Nathi Singene“ oder auch (ja, man glaubt es kaum) „We Believe In Us“.



Die Killer Masterz haben es mit unserer Unterstützung zu recht großer Berühmtheit geschafft. Jeder Jugendliche der Region und auch die meisten Erwachsenen kennen ihre Songs. Die Texte werden oft zitiert und nachgesungen. Sogar im Lehrerzimmer werden ihre Hits gefeiert.

Sinn und Ziel des Musik-Projektes ist die Selbstentfaltung der Jugendlichen und die Vergrößerung ihres Selbstbewusstseins. Außerdem wird die Kreativität und Fantasie vor allem durch das Schreiben der eigenen Texte gefördert.
Ein zusätzlicher, positiver Faktor ist das Knüpfen von Kontakten und Freundschaften. Einige der Künstler sind mittlerweile unsere Freunde, die häufig bei uns vorbeischauen; ob zum chillen oder wegen Fragen aller Art. Für uns ist es jedes Mal eine Freude mit ihnen Zeit zu verbringen und sie zu unterstützen.
Während der Dreharbeiten


Das Highlight des ganzen Projektes ereignete sich dann vor einer Woche. Nachdem wir ein neues Musikvideo in der Lodge präsentiert hatten, kam ein südafrikanischer Tourist auf uns zu und stellte sich als professioneller Producer vor. Er bot uns an, einen Song mit seinem Equipment aufzunehmen.
Gesagt, getan. Nur kurze 6 Stunden später hatten wir sowohl die Audioaufnahmen als auch die Videoclips im Kasten. Die darauffolgenden Tage verbrachte „WaJa“ (der Producer) damit, das Video fertigzustellen. Das Ergebnis lässt sich sehen.

Der Tag hatte also zwei Vorteile: Zum einen hatten die Killer Masterz den besten Tag seit langem, zum anderen entstand ein geiler neuer Track.

Montag, 19. Oktober 2015

Seminar und Schulferien

Endlich komme ich nach einigen aufregenden Wochen dazu, meinen Blog zu aktualisieren und meinen Fans einen weiteren Einblick in das Leben in Bulungula zu geben. Ich entschuldige mich für die lange Abwesenheit!

Alles fing an mit dem ersten Seminar in Areena (nahe East London), an dem alle 34 Südafrika-Freiwilligen teilnahmen und über ihre bisherigen Erfahrungen, Erlebnisse und Herausforderungen erzählten. Es fand vom 30. September bis zum 2. Oktober statt. Als Ort der Veranstaltung diente das „Areena Wild Resort“, eine Art Wildpark verbunden mit Ferienhäusern und Restaurant. Die Natur war atemberaubend und neben Ziegen und Schafen sah man Giraffen und sogar Zebras. Leiter des Seminars war unser Mentor Brett Armstrong, der uns aufmerksam und zielstrebig durch das Seminar und die selbst erstellten Präsentationen leitete.

Giraffe "Abby"

Für Paul und mich war es das erste Mal in unserer Zeit in Südafrika, dass wir uns weiter von Bulungula entfernten als das 19km entfernte Coffee Bay. Außerdem sahen wir den Großteil der anderen Freiwilligen nach mehr als 3 Monaten wieder. Es gab Einiges zu berichten und viele Bilder wurden ausgetauscht, sodass das Seminar und die 3 gemeinsamen Tage wie im Flug vergingen.
Highlight des Seminars war eine Kanu Tour auf einem „amazonas-ähnlichen“ Fluss in heftigen Regengüssen und einer anschließenden Schlammschlacht.

Nach dem Seminar, wohnten Paul und ich für 4 Nächte in der Bude der „Beacon Bay Boys“ (die 3 männlichen Freiwilligen in East London), zusammen mit weiteren Freiwilligen. In der Zeit lernten wir East London unter Führung der lokalen Freiwilligen kennen. Sie zeigten uns die Townships, wir waren shoppen, gingen surfen und aßen uns durch sämtliche Fast Food Läden. Außerdem genossen wir die mediale Welt und schauten uns Bundesliga- sowie CL-Spiele an und feuerten die „Springboks“ (Rugby National Team Südafrikas) bei der Rugby WM in England an.
Dennoch waren wir nach 5 ereignisreichen und anstrengenden Tagen in der Großstadt froh, wieder zu uns nach Hause, in das schöne Bulungula zu kommen.

Im Schlepptau mit Micha (einem der Beacon Bay Boys) mieteten wir uns am Dienstag (6.Oktober) ein Auto und cruisten über die N2 in die Transkei und einige Zeit später erreichten wir unser Dorf.
Am nächsten Tag packten wir unsere Backpacker und wanderten los Richtung Lubanzi, einem kleinen Dorf, 10km nördlich von Bulungula. Nach 5 Stunden erreichten wir die angestrebte Backpackers-Lodge, in welcher wir auf zwei Freiwillige aus Coffee Bay trafen. Die beiden waren parallel in C Bay gestartet und trafen kurz nach uns in Lubanzi ein. Nach einem entspannten Abend, begaben wir uns am nächsten Morgen auf den Rückweg nach Bulungula. Diesmal zu fünft. Während der Wanderung durchläuft man circa 8 Buchten der Wild Coast. Über lange, einsame Sandstrände und entlang steiler Klippen wandert man durch atemberaubende Flora und Fauna.

Unsere Bucht, Blick während der Wanderung

Wild Coast (weitere Bilder unter "Fotogallerie")

Somit füllte sich unsere „Men's cave“. Wir machten eine Kanu Tour zusammen, spielten mit den Kindern des Dorfes einige spannende Fußballmatches und genossen den Abstand zum Alltag. Zum Abschluss halfen uns unsere 3 Gäste im Incubator und beim Sportunterricht in der Xhora Mouth JSS, um einen kleinen Einblick in unseren Arbeitsalltag zu kriegen. Am nächsten Tag verließen die 3 Bulungula und kehrten zu ihren eigenen Einsatzstellen zurück.

Nach erfolgreicher Wanderung...
Somit endeten 2 sehr coole und schöne, aber auch anstrengende Wochen. Mit einem riesigen Abwasch begann wieder der Alltag, auf den wir uns allerdings sehr gefreut hatten.

Denn nichts ist besser als mit unseren Freunden und Kollegen im Incubator und mit den Kindern in der Schule zu scherzen und Zeit zu verbringen.