Am 13. Januar startete das
neue Schuljahr und somit auch unsere Arbeit. Wir waren motiviert und
brannten darauf, endlich wieder die Kinder zu sehen und mit ihnen
Sport zu treiben. Der Bulungula Incubator öffnete auch wieder seine
Tore, sodass wir in der ersten Woche viel zu tun hatten. Paul und ich
nahmen an einigen Meetings teil, halfen den Mitarbeitern bei
sämtlichen Problemen und planten neue Projekte.
Nach wenigen Tagen war der
Alltag wieder da und die Zeit verging wie im Flug. Und von jetzt auf
gleich wurde es Februar.
Während die Sonne noch untergeht, erscheint der Mond schon über dem Wasser |
Am 3. Februar sollte mein Vater Georg in East London landen und für weitere 9 Tage in Südafrika bleiben. Geplant war ein Roadtrip nach Durban, mit einigen Stationen entlang der Küste des Indischen Ozeans.
Ich holte Papa am
Flughafen ab und wir machten uns in einem Mietwagen auf den Weg nach
Chintsa, einem kleinen Ort nordöstlich von East London. Unsere
Unterkunft war der bekannte Backpacker „Buccaneers“, dessen Küche
bei unserer Ankunft leider schon geschlossen war, sodass wir uns an
diesem Abend von Chips ernährten. Dies fügte der Reiselaune jedoch
keinen Dämpfer zu, da es sehr viel zu erzählen gab.
Am nächsten Morgen
starteten wir nach einem ausgiebigen Frühstück in Richtung
Bulungula. Nach ca. 3 Stunden erreichten wir den Beginn der Dirt Road
in Lithubeni. Es hatte praktisch einen ganzen Tag durchgeregnet und
die Road war in keinem guten Zustand. Nichts desto trotz wagten wir
das Risiko. Es dauerte mehr als 2 Stunden bis wir am Ziel ankamen,
aber immerhin kamen wir an... :)
Den ersten Abend
verbrachten wir in unserem Haus, weil es immer noch regnete. Wir
kochten zusammen und Paul und ich beantworteten meinem Papa sämtliche
Fragen über unsere Arbeit, die Community und die Xhosa Kultur.
Papa lernte auch direkt unsere Nachbarskinder kennen :) |
Der nächste Tag war ein
Freitag und weil Paul und ich freitags nur im Incubator arbeiten,
blieb genügend Zeit, um Papa eine Führung durch meinen Arbeitsplatz
zu geben. Anschließend machten wir eine kleine Village Tour, bei der
ich ihm den Shop, die Taverne und einige andere „Sehenswürdigkeiten“
von Nqileni Village zeigte. Da sich das Wetter auch wieder
normalisiert hatte, nutzten wir den Nachmittag, um am Strand
spazieren zu gehen und im Fluss zu baden.
Den folgenden Samstag gingen wir etwas entspannter an. Wir plantschten mit ca. 15 Kindern im Bulungula River und verbrachten viel Zeit mit lesen und dem Erzählen von Anekdoten. Als es Abend wurde, gingen wir in die Lodge, um uns hier mit Pat zu treffen und das Dinner in der Lodge zu genießen.
Am nächsten Tag hieß es Abschied nehmen, denn unser Tagesziel war Mthatha, die größte Stadt in der ehemaligen Transkei und nur ca. 60 km Luftlinie entfernt von Bulungula. Fährt man die Strecke allerdings im Auto, dauert das ganze geschlagene 2,5 Stunden.
In Mthatha hatten wir ein B&B gebucht, da wir hier nur eine Zwischenübernachtung einberechnet hatten. Die Unterkunft war sehr gepflegt und verfügte über einen Pool Table sowie einen Swimming Pool. Zum Abendessen wurde gebraait, dazu gab es kühles Bier aus Namibia (gebraut nach dem dt. Reinheitsgebot). Zum Ausklang des Abends schauten wir englische Premier League, in Kombination mit einem typisch südafrikanischen Brandy.
Am nächsten Morgen machten wir uns nach einem kleinen Breakfast auf den Weg nach Port Shepstone. Port Shepstone ist ein bekannter Ort an der South Coast, ungefähr 120 km südlich von Durban. In der Nähe von Port Shepstone, im Landesinneren, befindet sich das "Oribi Gorge Nature Reserve". Der Umzilkulwana Fluss hat hier eine dramatische Schlucht in ein Felsplateau geschnitten. Mehrere Wasserfälle ergießen sich in den Fluss und Stromschnellen, Pools und Sandbänke ergeben ein paradiesisches Bild. Außerdem gibt es rund 40 Säugetierarten, darunter mehrere Antilopenarten wie zum Beispiel die "Oribi Antilope".
Ähnlich spektakulär wie die Schlucht war auch unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte. Direkt am Abhang liegt "The Gorge", eine private Game Lodge. Während unseres Aufenthaltes unternahmen wir eine Wanderung zum Fluss, badeten im bezaubernden Pool, lasen viel und gönnten uns eine Indian Head Massage im intigrierten Spa Bereich.
Die Zeit verging leider viel zu schnell! Ehe wir uns versahen, befanden Papa und ich uns in unserem Mietwagen auf der N2 Richtung Durban.
Der Blick von unserem Balkon |
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Der Poolbereich der privaten Lodge |
Durban war die letzte Station unserer Reise. Im "Tekhweni Backpackers" (ziemlich zentral gelegen) sollte Papa seine letzten zwei Nächte in Südafrika verbringen.
Da wir schon nachmittags in unserem Quartier ankamen, blieb noch genügend Zeit, um einen Spaziergang zur bekannten Strandpromenade zu machen. Auf dem Weg passierten wir einige alte (mittlerweile renovierte) Häuser aus der Kolonialzeit sowie das "Moses Mabhida Stadium". Am Strand schlenderten Papa und ich die Promenade entlang und schauten den Anglern auf den Seebrücken beim Kampf mit der starken Brandung zu. Abends durfte Papa dann noch eine typisch südafrikanische Köstlichkeit genießen: Das Chicken bei "Nandos", gewürzt mit der unwiderstehlichen Peri-Peri Sauce.
Am folgenden Tag waren wir recht früh wach, sodass reichlich Zeit blieb, um Durban Downtown zu erkunden. Wir fuhren also in das Stadtzentrum hinein und es wurde schnell klar, dass es in Deutschland nichts vergleichbares gibt. Wir suchten uns einen Weg durch die Menschenmassen, entlang der Straßenhändler und der Ramschläden, der "Street Hair Salons" und der Bettler. Am Ende unserer Odyssee befand der "Indian Street Market" von Durban. Der Markt befindet sich in einem großen Gebäude, in dem sehr viele Händler ihre Ware anbieten (die meisten Händler sind indischer Herkunft). Neben den typischen afrikanischen Souvenirs (z.B. Holzfiguren, Bilder, Schmuck etc.) kann man hier auch einige indische Artikel erwerben wie beispielsweise Hindu-Statuen. Am bekanntesten sind jedoch die indischen Gewürzstände. Sie verfügen über ein riesiges Angebot von Gewürzmischungen und Kräutern. Natürlich kauften wir uns auch ein Päckchen Tikka Masala Curry.
Ein Mix aus vielen Gewürzen im indischen Markt |
Zur Mittagszeit wurde uns der ganze Trubel zu viel und wir entschieden, einen entspannten Nachmittag am Strand zu verbringen. Es waren 30°C, also das perfekte Wetter für eine lange Abkühlung. Die Wellen in Durban waren sehr groß und wir versuchten uns in "body-surfing". Es wurde dann auch recht schnell dunkel und wir fuhren zurück ins Hostel.
Als Abschluss des Urlaubs aßen wir abends in einem indischen Restaurant und rekapitulierten bei einem leckeren Tikka Masala die Erlebnisse des Roadtrips.
Am nächsten Morgen stieg Papa wieder in ein Flugzeug nach Deutschland. In den letzten 9 Tagen hatten wir sehr viel gesehen und noch mehr erlebt. An diesen Urlaub werden Papa und ich uns noch lange erinnern...
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